Pierre Rivière: La Nef des folz. Paris [Geoffroi de Marnef, Johann Philippi, Philippe de Cruzenach] 1497
GW 5058
Brigitte Burrichter (10.5.2021)
Schnellzugriff: | Digitalisat: Dresden, SLUB, Ink.4114(2) | Kapitelübersicht | Synopse | Lesetext | TEI-Download |
Autor | Pierre de Rivière |
Werk | La Nef des folz |
Titel | [fol. a1r] La nef des folz du monde || [Holzschnitt] || ¶Hommes mortelz qui desirez scauoir || Comment on peut en ce monde bien viure || Et mal laisser: approchez venez veoir || Et visiter ce present ioieux liure || A tous estatz bonne doctrine il liure || || Notant les maulx et vices des mondains || Venez y tous et ne faictes dedains || Dudit liure nomme des folz la nef || Si vous voulez vous en trouuerez maintz || Au pellican cheux geoffroy de marnef. |
Kolophon | [fol. x5r] ¶Cy finist la nef des folz du monde. Pre||mierement composee en aleman par mai=||stre Sebastian brant docteur es droiz. Con || secutiuement d aleman en latin redigee par || maistre iacques locher. Reveue et ornee de || plusieurs belles concordances et addicions || par ledit brant. Et de nouuel translatee de || latin en francoys et imprimee pour maistre || iehan philippes Man stener et Geoffroy || de marnef libraires de paris. Lan de grace || M. CCCC. xcvii. |
Druckort | Paris |
Drucker | Jean Lambert für Geoffroy de Marnef, Johann Philippi de Cruzenach und Magnus Steyner |
Datierung | Zwischen Dez. 1497 und 15. Apr. 1498 |
Format | 2°, 2 Spalten |
Umfang | 128 Bl.; gez. [6]Folio I–Folio Cxix[3] [mit einzelnen Fehlern]. |
Lagen | a⁶ b⁸ c–x⁶. |
Typen | 1:95G, 2:180G, 5:76G, 6:100G, Init. a. Rubr. α, β |
Bilder | 117 Holzschnitte, davon 3 Wiederholungen |
Aufbau | Kapitelverzeichnis von GW 5058, verlinkt mit der Synopse |
Nachweise | GW 5058 – KW D517 - ISTC ib01094000. |
Ausgaben | DuBruck 1977 |
Forschung | DuBruck 1977, Metzger-Rambach 2004, 2007, 2008. |
Zitation | Pierre de Rivière: 'La nef des folz du monde' (Paris [Jean Lambert] 1497/98; GW5058). Bearbeitet von Brigitte Burrichter. In: Narragonien digital. Digitale Textausgaben von europäischen 'Narrenschiffen' des 15. Jahrhunderts. Hg. von Brigitte Burrichter und Joachim Hamm. Würzburg 2021. URL: http://www.narragonien-digital.de/exist/textkorpus/gw5058.html |
Hier finden Sie Hier finden Sie zur Ausgabe von Pierre Rivière (1497, GW 5058) eine tabellarische Übersicht über die Kapitel, die mit der Anzeige des Lesetextes verlinkt sind.
'La Nef des folz' (GW
5058) ist eine freie Übertragung der Erstausgabe von Jakob Lochers 'Stultifera navis'
(GW 5054; für den Vergleich wurde das Exemplar Basel herangezogen). Die Kapitel sind
vollständig und, mit einer Ausnahme, auch in derselben Reihenfolge übernommen, lediglich
die Kapitel 'Inuenire rem alienam et non reddere' (Kap. 20 in der tabellarischen
Übersicht) und 'De eo qui in alios animaduertit/ et met peccat' (Kap. 21) sind
vertauscht.
Die Holzschnitte entsprechen denen in GW 5054, sie sind sehr nah an den Vorlagen. Allerdings wurden die Holzschnittinschriften durch französische Texte ersetzt, in einem Fall (Kap. 76) wurden sie weggelassen. Die Holzschnittbeischriften wurden übernommen und nicht übersetzt, lediglich in Kap. 53 fehlen sie. In Kap. 10 wurde eine neue, lateinische Beischrift ergänzt. Von den Titeln, die in den ersten Kapiteln von GW 5054 als Holzschnittbeischriften gesetzt wurde, ist nur einer (in Kap. 19) übernommen. Im letzten Kapitel ('De singularitate quorundam novorum fatuorum additio Sebastiani Brant') wurde die Beischrift um die erste Marginalie der Vorlage ergänzt.
Anders sieht es bei den Paratexten aus. Als Titelbild wurde der Holzschnitt von Kapitel 48 verwendet, die 'Subscriptio' ist neu. Von den einleitenden Paratexten sind nur der Prolog Jakob Lochers (in Übersetzung), das 'Hecatostichon' (in einer Nachdichtung) und das 'Argumentum' (in Übersetzung) übernommen. Ein Prolog des französischen Bearbeiters wurde hinzugefügt.
Von den abschließenden Paratexten wurden das Kapitel 'De Nicolao Renner acuphago Argentinense Sebastianus Brant' sowie die drei abschließenden Texte nicht übernommen, die 'Excusatio Jacobi Locher' wurde ohne Titel ganz ans Textende als Abschluss gesetzt.
Pierre Rivière nennt sich nicht explizit als Bearbeiter, allerdings findet sich sein Name in einem Akrostichon im 'Prolude' (V. 379–401), vgl. den Katalogeintrag in der New York Public Library.
Die Holzschnitte entsprechen denen in GW 5054, sie sind sehr nah an den Vorlagen. Allerdings wurden die Holzschnittinschriften durch französische Texte ersetzt, in einem Fall (Kap. 76) wurden sie weggelassen. Die Holzschnittbeischriften wurden übernommen und nicht übersetzt, lediglich in Kap. 53 fehlen sie. In Kap. 10 wurde eine neue, lateinische Beischrift ergänzt. Von den Titeln, die in den ersten Kapiteln von GW 5054 als Holzschnittbeischriften gesetzt wurde, ist nur einer (in Kap. 19) übernommen. Im letzten Kapitel ('De singularitate quorundam novorum fatuorum additio Sebastiani Brant') wurde die Beischrift um die erste Marginalie der Vorlage ergänzt.
Anders sieht es bei den Paratexten aus. Als Titelbild wurde der Holzschnitt von Kapitel 48 verwendet, die 'Subscriptio' ist neu. Von den einleitenden Paratexten sind nur der Prolog Jakob Lochers (in Übersetzung), das 'Hecatostichon' (in einer Nachdichtung) und das 'Argumentum' (in Übersetzung) übernommen. Ein Prolog des französischen Bearbeiters wurde hinzugefügt.
Von den abschließenden Paratexten wurden das Kapitel 'De Nicolao Renner acuphago Argentinense Sebastianus Brant' sowie die drei abschließenden Texte nicht übernommen, die 'Excusatio Jacobi Locher' wurde ohne Titel ganz ans Textende als Abschluss gesetzt.
Pierre Rivière nennt sich nicht explizit als Bearbeiter, allerdings findet sich sein Name in einem Akrostichon im 'Prolude' (V. 379–401), vgl. den Katalogeintrag in der New York Public Library.
- Neben Drucken auf Papier sind auch Drucke auf Vellum erhalten, von denen vier (erhaltene) koloriert sind (das Exemplar Dresden und zwei Pariser Exemplare, darunter das Dedikationsexemplar für König Charles VIII, das nicht digitalisiert ist, sowie das Exemplar der Public Library New York, das ebenfalls nicht digitalisiert ist). Die Drucke auf Vellum ließ der Pariser Verleger Anthoine Vérard aufwendig ausmalen.
- Es sind insgesamt 17 Exemplare erhalten [Knape zu D 517], die allerdings nicht alle vollständig sind.
Der digitalen Präsentation liegt das Dresdner Exemplar zugrunde. Es ist vollständig und weitgehend unbeschädigt; es ist auf Vellum gedruckt und aufwendig illuminiert und koloriert. Anthoine Vérard hat es für Jean d'Albret, den späteren König von Navarra, hergestellt. Auf dem Titelblatt steht in den Ranken mehrfach die Devise Jean d'Albrets Espoir me nuyt, rechts vom Titelbild ist sein Wappen, darunter seine Initialen (Mary Beth Winn, Anthoine Vérard, Parisian Publisher, 1485-1512, Genf 1997, 197f.). Im 17. Jahrhundert kam das Exemplar in den Besitz von Jean-Baptiste Colbert, dem Finanzminster Ludwigs XIV. Im 18. Jahrhundert ist es in der Bibliothek des 1736 verstorbenen Grafen Heinrich von Hoym nachgewiesen. Über die Bibliothek des Grafen Heinrich von Bühl kam es 1768 (durch Ankauf der Bibliothek) in die Kurfürstliche Bibliothek in Dresden (Helmut Deckert, Katalog der Inkunabeln der Sächsischen Landesbibliothek, Leipzig 1957, S. 70). Mein Dank gilt Thomas Haffner von der SLUB für die Hinweise.
Signatur | Dresden, Sächsische Landesbibliothek — Staats- und Universitätsbibliothek, Ink.4114(2) |
Katalog | SLUB Dresden |
Digitalisat | SLUB Dresden |
XML-Datei | XML-Datei im TEI-P5-Format (Narragonien digital) |
Anzeige | Online-Anzeige in der Synopse (Narragonien digital) |
Von der Erstausgabe GW 5058 sind laut Knape / Wilhelmi (zu D517) 17 Exemplare in öffentlichen Einrichtungen erhalten. Digitalisiert ist das Exemplar:
Dresden, Sächsische Landesbibliothek — Staats- und Universitätsbibliothek, Ink.4114(2)
Paris, Bibliothèque nationale de France, 4-BL-2142
Paris, Bibliothèque nationale de France, VELLINS-607
Paris, Bibliothèque nationale de France, RES-YH-1
Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Ink 8.E.26
Dresden, Sächsische Landesbibliothek — Staats- und Universitätsbibliothek, Ink.4114(2)
Paris, Bibliothèque nationale de France, 4-BL-2142
Paris, Bibliothèque nationale de France, VELLINS-607
Paris, Bibliothèque nationale de France, RES-YH-1
Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Ink 8.E.26