Hier finden Sie zu niederdeutschen Berarbeitung (Lübeck 1497, GW5053) eine tabellarische Übersicht über die Kapitel, die mit der Anzeige in der Synopse verlinkt sind.
  • Die mittelniederdeutsche Bearbeitung des Narrenschiffes aus der Mohnkopfdruckerei ist in nur zwei Exemplaren derselben Auflage ohne Exemplarvarianzen überliefert und basiert sowohl auf dem Nürnberger Narrenschiff (GW 5042) als auch der Straßburger Interpolation (GW 5048).

  • Wie im Nürnberger Narrenschiff ist das Doppelseitenprinzip aufgebrochen und der Text einspaltig gesetzt, sowie die Baseler Kapitelreihenfolge beibehalten worden.

  • Mit der Straßburger Interpolation gemeinsam hat das Lübecker Narrenschiff die Auslassung des Kapitels 112 ´Der wyß man´ und die Erweiterung der Motti auf vier Verse.

  • Die 83 unterschiedlichen Holzschnitte sind größtenteils detailreiche Anlehnungen an die jeweiligen Holzschnitte der Straßburger Interpolation. 61 der 72 Neuschnitte im Lübecker Narrenschiff stammen aus GW 5048. 8 Holzschnitte sind Nachschnitte aus dem Nürnberger Narrenschiff. Von den übrigen 14 sind 11 dem Bestand der Mohnkopfdruckerei zuzuordnen, 3 wurden eigens für das Narrenschiff angefertigt. Bei Letzteren handelt es sich um drei einzelne Narrenköpfe, die auch auf inhaltlicher Ebene eine selbstständige Erweiterung des Lübecker Druckers darstellen.

  • Diese Narrenköpfe sind besonders auf paratextueller Ebene bemerkenswert, da sie das Titelblatt (fol. 1r,v), die letzte Seite mit den Druckermarken (fol. 238v) sowie drei Zäsuren innerhalb des Textes markieren und die Vierteilung des Narrenschiffs, die bereits in der Straßburger Interpolation angedeutet wird, weiter ausbauen (fol. 60r, fol. 99v, fol. 104r, fol. 140r). Die so entstandenen kleinen Zwischenkapitel, haben in der Narrenschiff-Überlieferung keine Parallele. Da sie offenkundig der Leserlenkung dienen, im Layout aber einem Kapitel mit Motto, Titel, Holzschnitt und mehr oder weniger viel Text entsprechen, sind sie ein Hybrid und nicht eindeutig als Paratext oder Kapitel zu klassifizieren. In der digitalen Präsentation sind diese Einschübe unter der Kennung P70 – P74 zu finden.
Der digitalen Präsentation der mittelniederdeutschen Ausgabe des ,Narrenschiffs´ (GW 5053), die 1497 in Lübeck gedruckt wurde, liegt das Stockholmer Exemplar zugrunde. Die Transkription wurde freundlicherweise vom Projekt „Mittelniederdeutsch in Lübeck“ (Univ. Münster; Dr. R. Peters, N. Lange) zur Verfügung gestellt.

Signatur Stockholm, Kungliga Bibliotek, Inc. Holm. 262*5
Katalog Stockholm
Digitalisat nicht vorhanden
XML-Datei XML-Datei im TEI-P5-Format (Narragonien digital)
Anzeige Online-Anzeige in der Synopse (Narragonien digital)

Das Stockholmer Exemplar, faksimiliert von Sodmann 1980, ist weitgehend vollständig: Es fehlt lediglich Bl. 2, das im Print-Faksimile von Sodmann 1980 durch das entsprechende Blatt des Londoner Exemplars ersetzt wurde. Es ist unrubriziert und unkoloriert. Brandes 1914 verwendet in seiner Edition ebenfalls das Londoner Exemplar.

Einen ausführlichen Forschungsüberblick zum mittelniederdeutschen Narrenschiff gibt Voß 1994, S. 43-63. Vgl. zuletzt Seelbach 2017.
London, British Library, IA.9927
Fast vollständiges Exemplars. Es fehlt fol. 238 , fol. 195 und 237 sind defekt.
>> Katalog (BL London)>> kein Digitalisat vorhanden

Stockholm, Kungliga Bibliotek, Inc. Holm. 262*5)
Vollständiges, nicht rubriziertes und unkoloriertes Exemplar. Es fehlt fol. 2. Ausführliche Beschreibung bei Sodmann 1980
>> Katalogeintrag (Stockholm) >> kein Digitalisat vorhanden