Schnellzugriff: | Digitalisat (Berlin, SBPK, Inc. 1884) | Kapitelübersicht | Synopse | Lesetext | TEI-Download |
Autor | Anonym |
Werk | Narrenschiff |
Titel | Das Narrenschiff |
Kolophon | [fol. z2v] Gedrckt ʒu Nremberg von Peter wag⸗||ner.Am abent vnſer lieben frawē heymbe⸗||ſuchūg Jm iar nach Criſti geburt Tauſent || vierhundert vier vnd neuig ⁊c. |
Druckort | Nürnberg |
Drucker | Peter Wagner |
Datierung | 1.7.1494 |
Format | 8°, 1 Spalte |
Umfang | 180 Bl. |
Lagen | A–Vxy⁸z4 |
Typen | 1:87G m. deutschen und lat. Min. |
Bilder | 114 Holzschnitte (1 Titelholzschnitt und 5 je einmalige Wiederholungen) |
Verlegermarke | --- |
Nachweise | GW 5042 – KW D130 - ISTC ib01081100 – MRFH 20590 |
Forschung | Auswahl: Zarncke 1854, LXXXI, CV; Schramm 1935; Manger 1983; Voß 1994; Hartweg 2010; Rockenberger 2011. |
Zitation | Anonymus: 'Das narren schyeff' (Nürnberg [Peter Wagner], 1.7.1494; GW5042). Bearbeitet von Maximilian Wehner. In: Narragonien digital. Digitale Textausgaben von europäischen 'Narrenschiffen' des 15. Jahrhunderts. Hg. von Brigitte Burrichter und Joachim Hamm. Würzburg 2021. URL: http://www.narragonien-digital.de/exist/textkorpus/gw5042.html |
Hier finden Sie zur Nürnberger Fassung (1.7.1494, GW5042) eine tabellarische Übersicht über die Kapitel, Folia und Holzschnittmeister, die mit der Übersetzung von Hermann Junghans und dem Kommentar von Friedrich Zarncke verlinkt ist.
- Bei der Nürnberger Fassung handelt es sich um eine binnensprachliche Bearbeitung des Basler Erstdrucks, die den alemannischen Text Brants dialektal anpasst und inhaltlich unverändert, aber nicht zeilen- und seitengetreu wiedergibt. Die Holzschnitte sind quadratische, spiegelverkehrte, stark verkleinerte und vereinfachte Nachschnitte der Basler Originale (Rockenberger 2011, 23). Teilweise (etwa bei Kap. 1) sind die Mottoverse eines Kapitels mit dem vorangehenden Spruchgedicht zusammengezogen und typographisch nicht mehr abgesetzt. Mit Blick auf den kurzen zeitlichen Abstand zur Erstausgabe aus Basel spricht Hartweg 2010 von einer beachtlichen "sprachliche[n] Transferleistung" (S. 335).
- Zarncke 1854 charakterisiert die Nürnberger Fassung (wohl im Vergleich mit den Nachdrucken aus Reutlingen und Augsburg) als jene, die "der form nach am wenigsten vom charakter des originals erhalten" (LXXXI) habe. Jedoch stellt auch er bereits die Wichtigkeit des Drucks für die spätere, niederdeutsche Fassung des 'Narrenschiffs' heraus.
- Besonders mit Blick auf den Reimbereich legt der Nürnberger Text strengere Maßstäbe als die Basler Erstausgabe an. So gehen nicht unerhebliche Teile "der Abweichungen der Nürnberger Ausgabe [...] auf den Versuch zurück, die jeweiligen Reimpaarungen aufeinander abzustimmen" (Hartweg 2010, 338f.). Das Umgehen alemannischer Dialekteigenheiten in der Erstausgabe zeigt, wie Peter Wagner das Basler Narrenbuch "entalemannisiert" und damit einen nicht unerheblichen Beitrag "für die sprachlich-großräumige Integration des Werks" (Hartweg 2010, 348) leistet.
- Die Nürnberger Fassung war eine der Vorlagen, die der Anonymus im Umfeld der Lübecker Mohnkopfoffizin für das niederdeutsche 'Narrenschiff' (GW5053) zugrunde legte. Gleichermaßen war die Nürnberger Ausgabe Vorlage für den Augsburger Nachdruck des 'Narrenschiffs', der am 8.11.1494 in der Offizin von Johannes Schönsperger erschien ( GW5056).
Der digitalen Präsentation der Nürnberger Fassung des ‚Narrenschiffs‘ (1.7.1494, GW 5042) liegt das Berliner Exemplar zugrunde.
Das Berliner Exemplar ist vollständig und weitgehend, bis auf kleinere Einrisse der Druckseite und diverse Flecken, unbeschädigt. Es finden sich allerdings diverse Benutzerspuren wie handschriftliche Seitennummerierung jeder zweiten Druckseite am rechten oberen Rand in arabischen Ziffern; darüber hinaus vereinzelt kurze, geschwungene, rote oder schwarze Tintenlinien, nur z. T. als Anmerkungen zu erkennen; zweiundzwanzigmal kurze, vertikale (teilweise doppelte) Bleistiftanstreichungen einzelner Verse; handschriftliche Nummerierung der Kapitel im Register (lediglich „Der weiß man“ bleibt unnummeriert). Die Kapitelliste lässt sich der Übersicht zu GW5042 entnehmen.
Wir danken Herrn Dr. Falk Eisermann und der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz für die Bereitstellung des Digitalisats.
Signatur | Berlin, SBPK, Inc. 1884 |
Katalog | Stabikat (Staatsbibliothek zu Berlin) |
Digitalisat | Digitalisierte Sammlung (Staatsbibliothek zu Berlin) |
XML-Datei | XML-Datei im TEI-P5-Format (Narragonien digital) |
Anzeige | Online-Anzeige in der Synopse (Narragonien digital) |
Das Berliner Exemplar ist vollständig und weitgehend, bis auf kleinere Einrisse der Druckseite und diverse Flecken, unbeschädigt. Es finden sich allerdings diverse Benutzerspuren wie handschriftliche Seitennummerierung jeder zweiten Druckseite am rechten oberen Rand in arabischen Ziffern; darüber hinaus vereinzelt kurze, geschwungene, rote oder schwarze Tintenlinien, nur z. T. als Anmerkungen zu erkennen; zweiundzwanzigmal kurze, vertikale (teilweise doppelte) Bleistiftanstreichungen einzelner Verse; handschriftliche Nummerierung der Kapitel im Register (lediglich „Der weiß man“ bleibt unnummeriert). Die Kapitelliste lässt sich der Übersicht zu GW5042 entnehmen.
Wir danken Herrn Dr. Falk Eisermann und der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz für die Bereitstellung des Digitalisats.
Die nachfolgenden Angaben fußen auf den Inkunabelverzeichnissen (GW, ISTC
usw.) und Bibliothekskatalogen und wurden, soweit möglich, durch Autopsie ergänzt.
1. Antwerpen, Museum Plantin-Moretus, R 3.42
2. Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Inc. 1884
3. Heidelberg, Universitätsbibliothek, G 5535-1 oct. INC
4. London, British Library, IA. 7997
5. Metten, Benediktinerabtei, o. Sign.
6. Schweinfurt, Sammlung Otto Schäfer, OS 1212
1. Antwerpen, Museum Plantin-Moretus, R 3.42
Defekt: Bll. 3, 9, 16, 65, 72, 177 u. 180 fehlen.
2. Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Inc. 1884
3. Heidelberg, Universitätsbibliothek, G 5535-1 oct. INC
Defekt: Bll. 1-17, 24, 31, 33-40, 96, 113, 154, 159, 169 u. 176-180 fehlen, Bl. 104 defekt; koloriert; hs. Marginalien.
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4. London, British Library, IA. 7997
Defekt: Bll. 25, 70-72, 107, 113f., 120, 128 u. 154 fehlen.
5. Metten, Benediktinerabtei, o. Sign.
Exemplar nicht auffindbar. Defekt: Bll. 16, 25f., 30-32, 49, 54, 97, 104, 113, 120f., 128, 137, 153, 160 u. 177-180 fehlen.
6. Schweinfurt, Sammlung Otto Schäfer, OS 1212
Ehem. Privatbesitz: Antiquariat H. P. Kraus, New York [1980]. Defekt: Bll. 9, 16, 65, 72, 177 u. 179f. fehlen.
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